Mensch unter Menschen sein

Mensch unter Menschen sein
Mensch unter Menschen sein
 
Diese Redewendung findet sich in dem kurzen Stück »Semele« von Schiller aus dem Jahr 1782. Es handelt von Zeus' (Jupiters) Liebe zu Semele, einer Prinzessin von Theben. Die eifersüchtige Juno hat Semele in Gestalt ihrer alten Amme Beroe aufgesucht und ihr Zweifel an der wahren Identität des schönen Jünglings eingepflanzt, in dessen Gestalt sich Zeus ihr genähert hatte. Um Zeus auf die Probe zu stellen, fragt Semele, Junos verderblichem Rat folgend, ob er sie als Gott überhaupt lieben könne. Zeus entgegnet, dass er auf ihren Wunsch seine Gottheit ablegen und sterblich werden würde. Er bekräftigt dies mit den Worten: »Apollo selbst gestand, es sei Entzücken,/Mensch unter Menschen sein - ein Wink von dir - ich bins!« Sie aber verlangt, dass er sie in seiner göttlichen Gestalt lieben soll, und besiegelt damit ihr Verderben. - Man gebraucht die Redewendung etwa in der Bedeutung »sich an einem Ort keinen Zwängen ausgesetzt fühlen«.

Universal-Lexikon. 2012.

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